Palawan – Ein Schiff der China Coast Guard (CCG) hat Schiffe der Philippine Coast Guard (PCG), mit Journalisten an Bord, im umstrittenen Südchinesischen Meer abgeschnitten und eine Beinahe-Kollision verursacht, wie ein Team von Agence France-Presse (AFP) an Bord eines anderen Bootes sah. – klajoo.com – Der Beinahe-Zusammenstoß vor den Spratly Islands am Sonntag war der jüngste in einer Reihe von Zwischenfällen zwischen China und den Philippinen in der umstrittenen Wasserstraße.
AFP war eines von mehreren Medienunternehmen, die eingeladen wurden, sich zwei Booten der PCG auf einer 1.670 Kilometer langen Patrouille durch das Südchinesische Meer anzuschließen und dabei ein Dutzend Inseln und Riffe zu besuchen.
Die BRP Malapascua und die BRP Malabrigo wurden von Schiffen der chinesischen Marine und Küstenwache beschattet und während der sechstägigen Fahrt mehrmals aufgefordert, die Gewässer zu verlassen.
„Wir wären mit dem Bug zusammengestoßen, wenn ich nicht den Motor abgestellt und den Rückwärtsgang eingelegt hätte“, sagte der kommandierende Offizier der Malapascua, Rodel Hernandez, gegenüber Reportern über die Begegnung zwischen David und Goliath.
Der Vorfall ereignete sich, nachdem sich die Boote der PCG der Second Thomas Shoal genähert hatten, wo philippinische Marinesoldaten auf der BRP Sierra Madre, die 1999 dort auf Grund gelaufen ist stationiert sind, um den Gebietsanspruch von Manila in den Gewässern geltend zu machen.
Als sich die 44 Meter lange Malapascua der Untiefe näherte, lief ihr ein mehr als doppelt so großes Schiff der chinesischen Küstenwache in den Weg.
Hernandez sagte, das chinesische Schiff sei bis auf 45 Meter an sein Boot herangekommen, und nur sein schnelles Handeln habe verhindert, dass die beiden Schiffe mit ihren Stahlrumpf zusammenstießen.
Die AFP beobachtete den Vorfall von der Malabrigo aus, die weniger als einen Kilometer entfernt war.
Ein zweites Schiff der CCG war in der Nähe zu sehen.
Hernandez sagte, chinesische Boote blockierten routinemäßig seine und andere Schiffe der PCG während ihrer Patrouillen in der Nähe der Untiefe.
Am Sonntag habe er jedoch zum ersten Mal gesehen, dass Schiffe der beiden rivalisierenden Flotten fast zusammenstießen.
Die Malapascua und die Malabrigo hatten ihre Absicht bekundet, in die Untiefe zu fahren, um eine Standortuntersuchung durchzuführen, und die chinesischen Schiffe gebeten, sich von unserer Durchfahrt fernzuhalten.
Die CCG antwortete jedoch über Funk, dass die philippinischen Schiffe illegal in den Hoheitsgewässern von CHina segelten, und forderte sie auf, diese zu verlassen.
Die Second Thomas Shoal ist etwa 200 Kilometer von der Insel Palawan und mehr als tausend Kilometer von der nächstgelegenen großen Insel von China, Hainan Island entfernt.
In den letzten zehn Jahren hat China Tausende Hektar Riffe in den Spratlys abgetragen, um militärisch genutzte Inseln mit Landebahnen, Häfen und Radarsystemen zu schaffen.
„Wenn wir aufhören zu wachen, werden sie bald auch Ayungin übernehmen. Deshalb müssen wir immer da sein und uns gegen ihre Schikanen wehren“, sagte Hernandez, der den philippinischen Namen für die Untiefe verwendete.
Der Vorfall ereignete sich nur einen Tag, nachdem Präsident Ferdinand „Bongbong“ Marcos den chinesischen Außenminister Qin Gang zu Gesprächen in Manila empfangen hatte, um die Spannungen in der umstrittenen Wasserstraße zu entschärfen.
Peking beansprucht die Souveränität über fast das gesamte Südchinesische Meer, einschließlich der Spratly Islands, und ignoriert dabei ein internationales Urteil, wonach der Anspruch keine rechtliche Grundlage hat.
Um den Anspruch zu untermauern, patrouillieren Hunderte von Schiffen der chinesischen Küstenwache und andere Schiffe in den Gewässern, wimmeln Riffe ab und belästigen und attackieren Fischer- und andere Boote.
Am Samstag stellte die PCG mehr als hundert chinesische Schiffe fest, die am Whitsun Reef parkten, das die Philippinen als Teil ihrer ausschließlichen Wirtschaftszone beanspruchen.
Die PCG forderte die Schiffe auf, das Riff zu verlassen, was jedoch ignoriert wurde. – AFP/GMA/KR
Add Comment