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Estorya lang ni Heiko

Heiko Eckard – Montag, 6. September 2021 – Erst gestern… – …schrieb ich, dass US-Praesident Joe Biden die Uniform des “Weltpolizisten” an der Garderobe abgegeben hat, und prompt rechnet Investigativ-Journalist Rigoberto Tiglao – “Follow the money!” – in seiner Kolumne in der “Times” unter der Ueberschrift “US spent an astounding $6.4 trillion in post-9/11 wars” heute die Kosten vor – wen’s interessiert.

Ich schrieb aber auch zu Chinas Ankuendigung, dass es nun Ladungsdaten der Schiffe haben will, welche die South China Sea (SCS) passieren, wobei es sich auf die Nine-Dash-Line bezieht. Hierzu finde ich im “Bulletin” unter der Ueberschrift “China’s new reporting requirement in SCS could trigger ‘potential conflict’ – US Coast Guard”. Der “Standard” greift das Thema unter der Ueberschrift “US sees ‘potential conflict’ in China move” auf.

Ist es moeglich, dass Biden die Uniform des “Weltpolizisten” nicht einfach abgegeben, sondern gegen eine der “Weltkuestenwache” ausgetauscht hat? Ich meine, die Marine fiel schon immer durch ihre schickeren Uniformen im Vergleich zu anderen Waffengattungen oder gar banalen Polizisten auf, aber – was wird das kosten?

“Fence sitting” – Zum Schreiben gehoert einfach dazu, dass man ab und an innehaelt und ueber die eigene Position nachdenkt. Dafuer reichen die Likes nicht, die man in der Meinungsblase bekommt, in der man sich eingenistet hat, sondern man muss links und rechts darueber hinaus schauen, wie der Abstand zu jenen ist, mit denen man nicht in einen Topf geworfen werden moechte. Das gilt besonders, wenn man sich so einen politischen Brocken wie Praesident Rodrigo Roa Duterte ausgesucht hat und ihn ueber die Jahre hin mit kaum verhohlenem Interesse beobachtet. Es gibt diese gern zitierte Mahnung von Friedrich Nietzsche aus “Jenseits von Gut und Böse”, die besagt:

“Wer mit Ungeheuern kãmpft, mag zusehn, dass er nicht zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.”

Vielleicht ist das der Hintergrund, warum ich von einigen als ein DDS – Diehard Duterte Supporter – abgetan werde, was ich fuer blanken Unsinn halte. Wenigstens bin ich nicht das, was Antonio Contreras in seiner Kolumne “When politicians become clowns” in der “Times” vom Samstag so beschrieben hat:

“ […]

“ Er [Duterte] hat auch die Rolle von Humor und Lachen als Mittel zur Bewältigung von Tragödien und Nöten praktisch untergraben. Das ist etwas, das wir gefeiert haben, das sogar auf einzigartige Weise beschreibt, wie wir überleben, wie der CNN-Nachrichtensprecher Anderson Cooper feststellte, der sich über das Lächeln und Lachen wunderte, das die Menschen inmitten des Todes und der Zerstörung durch den Taifun „Yolanda“ an den Tag legten. Dies ist unsere Waffe bei der Bewältigung von Naturkatastrophen und politischen Krisen.

“ Aber Duterte hat sie praktisch korrumpiert, als er die Schrecken der Vergewaltigung von Frauen, ja sogar den Wunsch, eine tote Nonne zu vergewaltigen, für sein treues Publikum und seine Apologeten, die uns immer wieder daran erinnerten, dass er eigentlich nur scherzte, zum Anlass nahm, zu lachen. Ermöglicht wurde diese Travestie durch Regierungsbeamte, die so vernünftig waren wie ein Gesundheitsstaatssekretär, der sein unwissenschaftliches Rezept, Gesichtsmasken mit Benzin zu desinfizieren, bevor er sie wieder benutzt, als reinen Scherz abtat (auch wenn er darauf bestand, dass er keine Scherze machte), oder so kriecherisch wie sein Sprecher, der früher ein vernünftiger Juraprofessor war, der seine frauenfeindlichen Momente unablässig als Scherz rechtfertigte.

“ […]”

Ich sehe mich da nicht getroffen, denn ueber vieles an Duterte kann ich nicht lachen. Als “Kasinojargon” habe ich abgetan, was er ueber Vergewaltigungen gesagt hat – etwas aus Zeiten, die nicht mehr in diese Welt passen. Ich widerspreche aber ganz entschieden dem, was Randy David unter dem Ueberschrift “The making of a tyrant” im “Inquirer” vom Sonntag in die Welt setzt:

“ […]

“ Schlimmer noch: Abgesehen von den verbalen Drohungen ist es ihm [Duterte] gelungen, eine Senatorin, die gegen ihn ermittelt hatte, als er noch Bürgermeister von Davao City war, unter erfundenen Anschuldigungen ins Gefängnis zu bringen. Er hat die Absetzung einer amtierenden Obersten Richterin des Obersten Gerichtshofs bewirkt, die sich geweigert hatte, sich seinem Willen zu beugen. Es ist ihm gelungen, das größte Medienunternehmen des Landes zu schließen, weil es während des Wahlkampfes politische Anzeigen, die ihm gegenüber kritisch waren, veröffentlicht hatte.

“ Die Eigentümer des Philippine Daily Inquirer, die sich von Anfang an kritisch zu Dutertes gewaltsamem Drogenkrieg geäußert hatten, wurden gezwungen, den Pachtvertrag für ein staatliches Grundstück aufzugeben, das sie entwickelt hatten, und wurden außerdem einer Steuerprüfung unterzogen. Den beiden Wasserkonzessionären, die Metro Manila mit Wasser versorgen, wurde mit der Annullierung ihrer Konzessionen und mit nicht näher bezeichneten Vorwürfen der Wirtschaftssabotage gedroht; sie hatten bei der letzten Wahl den falschen Kandidaten unterstützt.

“ […]”

Ich sehe die Dinge doch anders, was die Seantorin Leila de Lima betrifft. Ich habe die Untersuchung des Hauses im TV verfolgt: das sind keineswegs “erfundene Anschuldigungen”, und der Meinung war auch die Richterin Juanita Guerrero beim Distrikts-Gericht Muntinlupa, als sie angesichts vorgelegter Beweise den Haftbefehl ausstellte. Auf die weiteren Verdrehungen gehe ich gar nicht erst ein. Es ist die Muehe nicht wert.
Ich bin nicht das, was Contreras als “Apologeten” des Praesidenten beschreibt, und ich sehe nicht das, was David als “making of a tyrant” anprangert.

Ich “sitze auf dem Zaun”, wie die englische Sprache mit dem Ausdruck “fence sitting” bezeichnet, wenn man sich zu keiner Seite schlagen, oder – anders gesagt, wenn man neutral bleben will.

Als Auslaender bin ich zwangsweise “fence sitter”, da ich mich politisch nicht engagieren darf, weshalb ich mich exklusiv an ein deutschsprachiges Publikum wende. Das ist eine unbehagliche Position, weshalb ich gewisse Blaetter nicht mehr lese, die alle Welt liest, und in den Blaettern, die ich taeglich lese, ignoriere ich jene Autoren, die unter Duterte beim Schreiben der zitierten Artikel gegen den “Tyrannen” jene Freiheit der Meinungsaeuszerung genieszen, die es nach Maria Ressa und Amal Alamuddin Clooney in diesem Land gar nicht mehr gibt.

Versteh einer die Welt!

Gemaesz “Manila Times”, “Manila Bulletin”, “Manila Standard”, “Philippine Daily Inquirer” u.a. uebersetzt mit DeepL.

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