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Estorya lang ni Heiko

Heiko Eckard – Mittwoch, 11. August 2021 – Zwei Artikel… – …blieben heute haengen, die mich beide, nachdem sie anfaenglich Neugier weckten, nach Lektuere enttaeuschten. Zunaechst war das der Leitartikel der “Times” mit der Ueberschrift “Climate report’s stark message”, der mit dieser Feststellung auftrumpfte:
“ Die Beweise dafür, dass der Mensch für die globale Erwärmung verantwortlich ist, sind nun „eindeutig“, so der Bericht, und ein Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 1,5 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit (d. h. Mitte des 19. Jahrhunderts) ist unvermeidlich.”

Ich spare mir, wie “bedeutend” diese Einsicht ist und komme gleich zum Prinzip Hoffnung:

“ Der IPCC-Bericht bietet einen kleinen Hoffnungsschimmer: Wenn es uns gelingt, ein negatives Emissionswachstum zu erreichen – mit anderen Worten, alle Treibhausgasemissionen auf Null zu reduzieren und Technologien einzusetzen, um einige Treibhausgase aus der Atmosphäre zu entfernen -, könnte der auf menschliche Aktivitäten zurückzuführende globale Temperaturanstieg bis 2030 auf 1,5 °C begrenzt werden.”

Doch, kaum angesprochen, verabfolgt der Leitartikel sogleich den passenden Wermuts-Tropfen:

“ Aus unserer Sicht ist es so unwahrscheinlich, dass Regierungen und Bevölkerungen in dem Maße zusammenarbeiten könnten, wie es für die erfolgreiche Durchführung dieser letzten, weitsichtigen Anstrengung erforderlich wäre, dass diese Idee verworfen werden sollte. Diese Erkenntnis sollte jedoch nicht als Entschuldigung dafür dienen, in „Klimanihilismus“ zu verfallen und die Anstrengungen zur Verringerung unserer Umweltbelastung zu verlangsamen oder aufzugeben.”

Das ist voellig richtig, die Menschheit denkt nicht, und deshalb ist von ihr auch nichts zu erwarten…

…aber…

…hier im Wohnzimmer ist eine beachtliche Menge Ingenieure versammelt, und – wie ich gerade gegooglet habe – kommt dieses “Dem Ingeniör ist nichts zu schwör” aus dem “Ingenieurlied” (1871) von Heinrich Seidel, in dem es heiszt:

“ Dem Ingenieur ist nichts zu schwer

“ Er lacht und spricht: Wenn dieses nicht, so geht doch das!”

In diesem Sinne teile ich den Pessimismus des Leitartikels nicht, der meint, sich mit der Tatsache abfinden und mit steigenden Temperaturen leben zu muessen.

Also: fahrt eure Hirne hoch, wie man diese Gase, die uns aufheizen, los wird. Baut einen Kuehlschrank fuer die Erde!

Ihr koennt jede Menge Geld verdienen und kriegt am Ende noch einen Nobelpreis obendrauf.

Der andere Artikel… – …ist von sprachlichem Interesse. Ich falle immer auf solche Ueberschriften rein wie “Where did the idea of ‘East vs West’ come from?” ueber einem Beitrag von Alex Lo in der “Post” aus Hongkong. Nach umstaendlicher Einleitung findet Lo dies heraus:

“ Woher kommen „Ost und West“? Genauer gesagt, woher stammen die Begriffe „Asien“ und „Europa“? Arnold Toynbee behauptet in seinem Buch A study of History, dass Herodot (möglicherweise 484-425 v. Chr.) der erste Schriftsteller war, der die Gegenüberstellung vornahm, auf der unsere heutige Verwendung dieser Begriffe beruht. Und Herodot tat dies, bevor die Menschen glaubten, es gäbe etwas namens Asien und Europa.

“ Höchst faszinierend! Kann die Vorstellungskraft eines Menschen eine Sache heraufbeschwören, bevor es eine solche Sache gibt? Können (bedeutungsvolle) Worte den Dingen vorausgehen oder, besser noch, sie erschaffen? Das meint Foucault: Worte konstituieren Dinge, Gedanken wie Meinungen beschwören unsere so genannten Realitäten herauf.”

Mir ist aus dem Beitrag nicht recht einseitig, wie dieser Zweiteilung der Welt die Attribute Gut (Europa/West) und Boese (Asien/Ost) zugeschanzt wurden, auf die Lo im Schlusssatz kommt, und die er beseitigt haben moechte:

“Es ist an der Zeit, dass wir mit dem herodotischen Mythos von West gegen Ost, von den Freien und Aufgeklärten gegen die Tyrannen und Unwürdigen Schluss machen.”

Das macht nichts, ich muss nicht alles verstehen, und man muss den Artikel nicht lesen um zu sehen, dass das Denken “wir gegen die anderen” der Menschheit nicht weiterhilft.

Gemaesz “Manila Times”, “South China Morning Post” u.a. uebersetzt mit DeepL.

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