Manila – Der Inselstaat Philippinen hat laut einer Studie das größte Risiko für Naturkatastrophen. – klajoo.com – Auf Platz zwei und drei folgen mit Indien und Indonesien ebenfalls asiatische Länder.
Überschwemmungen, Erdbeben und Dürren sorgen jedes Jahr in vielen Teilen der Welt für Tote, Verletzte, zerstörte Straßen und Häuser. Für die Menschen auf den Philippinen ist das Risiko, Opfer einer Katastrophe zu werden, besonders hoch. Das geht aus dem Weltrisikobericht hervor, den das Bündnis Entwicklung Hilft zusammen mit dem Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum veröffentlichte.
Der Weltrisikobericht nimmt in diesem Jahr besonders die Gefahren durch Überschwemmungen in den Fokus. Demnach zählt Hochwasser zu den häufigsten und verheerendsten Naturereignissen. Zwischen 2000 und 2019 waren sie laut Bericht für 44 Prozent aller Katastrophen verantwortlich, betrafen über 1,6 Milliarden Menschen und verursachten weltweit wirtschaftliche Schäden in Höhe von mehr als 650 Milliarden US-Dollar.
Die Ursachen von Überschwemmungskatastrophen liegen nicht nur in natürlichen Prozessen, sondern auch in menschengemachten Treibern wie Urbanisierung, Klimawandel und Landnutzung. Ein besonders hohes Risiko für Überschwemmungen findet sich demnach in Ländern in Süd- und Südostasien, wie in Myanmar, Vietnam und den Philippinen. Hier treffen hohe Bevölkerungsdichte, exponierte Lagen und intensive Monsunzyklen aufeinander.
In der Gesamtschau weist allerdings Afrika die höchste Vulnerabilität auf. Darunter fassen Fachleute Faktoren wie soziale Ungleichheit oder schwache Gesundheitssysteme zusammen, die im Falle von Naturkatastrophen deren Folgen verschlimmern.
Als die zehn vulnerabelsten Länder werden vor allem afrikanische Staaten wie die Zentralafrikanische Republik, Somalia, Tschad, Südsudan und die Demokratische Republik Kongo genannt, aber auch der Jemen. Sie sind laut Bericht bei Katastrophen besonders anfällig, etwa durch soziale und wirtschaftliche Faktoren, instabile Regierungen oder geringe finanzielle Mittel.
Deutschland steht im aktuellen Weltrisikoindex auf Platz 95 und befindet sich damit wie in den vorangegangenen Jahren auch im Mittelfeld der 193 untersuchten Staaten. Die vier letzten Plätze belegen mit Luxemburg, San Marino, Andorra und Monaco vier Kleinstaaten aus Europa.
Die Autoren gehen auch auf die Kürzungen internationaler Mittel für die humanitäre Hilfe und Entwicklungsetats ein. Es zeige sich eine “wachsende Spannung zwischen internationaler Verantwortung und nationalen Prioritäten” und eine “zunehmende Erosion internationaler Solidarität”. Besonders betroffen seien fragile Staaten, konfliktanfällige Regionen und kleinere Länder. Die Budgetkürzungen würden sich auch auf essenzielle Datenerhebungen auswirken. Das habe potenziell weitreichende Folgen für globale Risikoanalysen, Prävention und die strategische Ausrichtung humanitärer Hilfe. – RM
Hinweis: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 24. September 2025 um 17:18 Uhr deutscher Zeit.
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