Startseite » SC: Verheimlichen der Homosexualität vor dem Ehepartner ist Betrug und ein Grund für die Annullierung einer Ehe
Manila

SC: Verheimlichen der Homosexualität vor dem Ehepartner ist Betrug und ein Grund für die Annullierung einer Ehe

Manila – Der Oberste Gerichtshof (SC – Supreme Court) hat die Ehe einer Frau annulliert, deren Ehemann seine Homosexualität verheimlicht hatte. – klajoo.com – Der SC entschied, dass das Verheimlichen der Homosexualität während der Ehe ein Annullierungsgrund sein kann.

“Die Ehe ist ein besonderer Vertrag über eine dauerhafte Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau, der gemäß dem Gesetz zur Begründung eines Ehe- und Familienlebens geschlossen wird”, erklärte die zweite Branch des SC in einer achtseitigen Entscheidung.

“Somit kann eine Ehe annulliert werden, wenn die Einwilligung durch Betrug erlangt wurde”, heißt es weiter.

Dem Gericht zufolge kam das Paar zusammen, als der Mann in Saudi-Arabien arbeitete, ein Jahr nachdem sie sich über soziale Medien kennengelernt hatten.

Er kehrte 2012 für einen Urlaub in die Philippinen zurück und sie lernten sich kennen.

Doch schon bei ihrem ersten Date fiel der Frau auf, dass der Mann weder ihre Hand hielt noch sie küsste.

Er vermied es auch, beim Essen oder auf dem Weg zur Arbeit neben ihr zu sitzen.

Zur Erklärung seines Verhaltens gab der Mann an, er sei schüchtern und ihm fehle das Selbstvertrauen.

Der SC sagte, das Paar habe eine Fernbeziehung geführt, während der Mann in Saudi-Arabien gearbeitet habe.

Nach der Hochzeit, so der SC, habe er jedoch weiterhin Intimität vermieden und Streit angefangen, um der Nähe zu seiner Frau aus dem Weg zu gehen.

Zwei Monate nach der Hochzeit sei er dann ins Ausland zurückgekehrt und habe den Kontakt zu seiner Frau abgebrochen.

Im Juni 2015 fand die Frau in den Sachen ihres Mannes Zeitschriften mit halbnackten und nackten männlichen Models.

Als die ihren Mann darauf ansprach, gestand er, homosexuell zu sein.<, worauf sie zu ihren Eltern zog.

Dem SC zufolge reichte die Frau daraufhin die Annullierung der Ehe ein und behauptete, ihre Zustimmung zur Ehe beruhe auf Betrug und sie hätte ihn nicht geheiratet, wenn sie davon gewusst hätte.

Sowohl das regionale Gericht erster Instanz als auch das Berufungsgericht lehnten ihren Antrag ab.

Der Oberste Gerichtshof seinerseits erklärte, die Frau habe anhand der Beweislast nachweisen können, dass der Mann seine Homosexualität vor ihr verheimlicht habe.

Der SC berief sich auf Artikel 45 des Familiengesetzbuches, der besagt, dass eine Ehe annulliert werden kann, wenn die Einwilligung einer der Parteien durch Betrug erlangt wurde, sofern das Paar nach der Entdeckung des Betrugs nicht weiter zusammenlebte.

“Angesichts der Lügen und Täuschungen sowie der Tatsache, dass sie nicht als Mann und Frau zusammenlebten, ist es offensichtlich, dass der Mann die Frau lediglich dazu verleitet hat, ihn zu heiraten, indem er ihr vorgaukelte, er sei heterosexuell”, sagte der SC.

Er sagte weiter, er könne das Geständnis und Schweigen des Mannes nicht auf die leichte Schulter nehmen.

“Keine Frau würde sich in eine beschämende Lage begeben, wenn die Tatsache, dass sie einen Homosexuellen geheiratet hat, nicht der Wahrheit entspräche. Und erst recht würde kein Mann schweigen, wenn seine Sexualität in Frage gestellt wird und damit Schande über ihn gebracht wird”, hieß es.

Die von dem beisitzendem Richter Antonio Kho Jr. verfasste Entscheidung wurde im März verkündet und im Juli veröffentlicht. – KR

Add Comment

Click here to post a comment