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BYD plant zweites südostasiatisches Elektrofahrzeugwerk

Manila – Die Philip­pinen, Viet­nam und Indone­sien konkur­ri­eren um die Ansied­lung eines weit­eren südostasi­atis­chen Mon­tagew­erks für Elek­tro­fahrzeuge von BYD Co, dem weltweit zweit­größten Her­steller von Elek­tro­fahrzeu­gen, so ein philip­pinis­ch­er Beamter für Han­del und Investi­tio­nen. BYD hat let­ztes Jahr eine Vere­in­barung zur Errich­tung seines ersten südostasi­atis­chen Werks in Thai­land geschlossen. Das Werk in Ray­ong soll 2024 in Betrieb gehen und eine Jahreska­paz­ität von 150.000 Fahrzeu­gen haben, die haupt­säch­lich für den Export nach Südostasien und Europa bes­timmt sind.

Der chi­ne­sis­che Auto­gi­gant befind­et sich in einem ​“fort­geschrit­te­nen Sta­di­um der Gespräche” mit den Philip­pinen, sagte Han­delsstaatssekretär Ceferi­no Rodol­fo in einem Inter­view. BYD-Vertreter hät­ten die Philip­pinen während eines Besuchs Ende let­zten Jahres nach möglichen Fab­rik­stan­dorten abge­sucht, und das Unternehmen werde sich möglicher­weise im zweit­en Quar­tal für einen Stan­dort entschei­den, sagte Rodol­fo, der auch das Board of Invest­ments leitet.

BYD, das 1995 unter dem Namen Build Your Dreams gegrün­det wurde, hat sich in Chi­na, dem größten Automarkt der Welt, zu einem Gigan­ten entwick­elt, indem es sich auf Elek­tro­fahrzeuge konzen­tri­ert. Im ver­gan­genen Jahr verkaufte das Unternehmen 1,86 Mil­lio­nen bat­teriebe­triebene Autos, darunter auch Plug-in-Hybride, die sowohl über einen Elek­tro- als auch über einen Ben­z­in­mo­tor ver­fü­gen. Damit über­traf das Unternehmen die von Tes­la für 2022 angestrebte Verkauf­szahl von 1,3 Mil­lio­nen Fahrzeu­gen, die alle bat­teriebe­trieben sind.

BYD prüft noch, ob sein zweites Werk in den ASEAN-Staat­en ein voll­w­er­tiges Mon­tagew­erk oder eine End­mon­tagean­lage sein wird, für die Teile aus Übersee geliefert wer­den, sagte Lanie Dormien­do, Direk­torin des Inter­na­tion­al Invest­ments Pro­mo­tion Ser­vice auf den Philip­pinen. Ein Sprech­er von BYD mit Sitz in Shen­zhen sagte, das Unternehmen habe ​“keine rel­e­van­ten Infor­ma­tio­nen zu veröffentlichen“.

Die Gespräche zwis­chen BYD und Indone­sien über eine mögliche Investi­tion laufen noch, so eine mit der Angele­gen­heit ver­traute Per­son, die nicht genan­nt wer­den möchte, da die Gespräche pri­vat sind. Die indone­sis­che Regierung bietet eine Rei­he von Steuer­erle­ichterun­gen, Anreizen und Zugang zu Bat­terierohstof­fen, um den Auto­bauer davon zu überzeu­gen, sich dort niederzu­lassen, anstatt in einem Nach­bar­land wie Thai­land zu expandieren, so die Person.

Die südostasi­atis­chen Län­der bemühen sich um Investi­tio­nen in Elek­troau­tos, da die glob­alen Auto­her­steller sich vom Ver­bren­nungsmo­tor abwen­den, eine Entwick­lung, die von Chi­na dominiert wird. Great Wall Motor Co hat bere­its eine Pro­duk­tion­slin­ie in Thai­land ein­gerichtet, während das nick­el­re­iche Indone­sien sowohl das Inter­esse von BYD als auch des Konkur­renten Tes­la auf sich gezo­gen hat.

Die Philip­pinen, deren Wirtschaft im ver­gan­genen Jahr so stark gewach­sen ist wie seit fast einem hal­ben Jahrhun­dert nicht mehr, buhlen mit Steuer­erle­ichterun­gen und anderen Anreizen im Rah­men eines im ver­gan­genen Jahr ver­ab­schiede­ten Geset­zes um die Gun­st von Spitzen­her­stellern von Elek­troau­tos und Bat­te­rien wie BYD, da die steigen­den Ölpreise dazu beitra­gen, die weltweite Abkehr von ben­z­in­be­triebe­nen Autos zu beschleunigen.

Indone­sien und die Philip­pinen, die zusam­men über fast die Hälfte der weltweit­en Nick­el­re­ser­ven ver­fü­gen, eignen sich gut für Elek­troau­tos und Her­steller von Bat­te­rien, in denen das Met­all eine Schlüs­selkom­po­nente ist. Rodol­fo sagte, dass BYD, das Lithi­um-Eisen-Phos­phat in seinen EV-Bat­te­rien ver­wen­det, die Philip­pinen wegen ihres Wach­s­tumspoten­zials in Betra­cht zieht. ​“Wir sind kein kostengün­stiges Ziel, aber wir sind ein Ziel für Unternehmen, die nach Lösun­gen für ihre Net­to-Null-Kohlen­stoff-Verpflich­tun­gen suchen“, sagte er.

Die Philip­pinen haben in der Ver­gan­gen­heit bei Investi­tion­s­möglichkeit­en gegenüber ihren Nach­barn den Kürz­eren gezo­gen, da ihre Strompreise zu den teuer­sten in der Region gehören. Aber die Philip­pinen posi­tion­ieren sich als Drehscheibe für nach­haltige Pro­duk­tion­san­la­gen, sagte Rodol­fo. Das Land hat sich zum Ziel geset­zt, den Anteil der erneuer­baren Energien an seinem Strom­mix bis 2040 von derzeit rund 30 % auf die Hälfte zu erhöhen.

Der chi­ne­sis­che Bat­terieriese Con­tem­po­rary Amperex Tech­nol­o­gy Co. Ltd. (CATL) führt eben­falls Gespräche mit philip­pinis­chen Regierungsvertretern, um zusam­men mit sein­er Tochterge­sellschaft Brunp in eine Anlage zur Ver­ar­beitung von Nick­el für Elek­troau­to-Bat­te­rien zu investieren, sagte Rodol­fo. CATL reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. – Bangkok Post/RM

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