Manila – Die Bischöfe der Philippinen beraten in dieser Woche über den Kurs gegenüber dem neuen Staatspräsidenten Ferdinand „Bongbong“ Marcos Jr., sowie über den synodalen Weg der Kirche. Im Vorfeld hatten Kirchenvertreter vor der Wahl von Marcos Jr. gewarnt.
„Bei Synodalität geht es darum, einen Weg zu wagen, wo es scheinbar keinen gibt“, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz (CBCP – Catholic Bishops Conference of the Philippines), Bischof Pablo Virgilio David, am Montag zur Eröffnung der Vollversammlung.
„Dabei gehe es gar nicht in erster Linie darum, dass wir mit Gott gehen, sondern dass Gott mit uns geht, selbst wenn wir uns verirren oder sogar wenn wir gegen eine Wand rennen“, sagte er laut Website der CBCP in seiner Eröffnungsansprache.
Bischöfe, Priester und Ordensleute hatten im Wahlkampf vor einer Wahl des Sohns des ehemaligen Diktators Ferdinand Marcos Sr. gewarnt und sich für die Oppositionskandidatin Leni Robredo starkgemacht.
Marcos Jr. spricht vom Regime seines Vaters (1964/72-1986) als „goldenes Zeitalter der Philippinen“. Im Wahlkampf wurde er mehrerer Lügen bezüglich seiner eigenen politischen Bilanz als Abgeordneter und bezüglich seiner Biografie überführt.
Bei der Parlamentswahl Anfang Mai wurde die Opposition nahezu zerschlagen. Von den 12 zu besetzenden Mandaten im Senat konnte lediglich die Oppositionspolitikerin Risa Hontiveros eines gewinnen. Damit sind 23 der 24 Sitze der mächtigen zweiten Parlamentskammer in der Hand der Regierungsparteien.
Die Philippinen sind neben dem kleinen Osttimor das einzige asiatische Land mit katholischer Bevölkerungsmehrheit. Etwa 80 Prozent der rund 109 Millionen Philippiner gehören der römisch-katholischen Kirche an, zudem gibt es rund 5 Prozent Muslime. Mehr als drei Jahrhunderte spanischer Kolonialherrschaft haben den katholischen Glauben tief in der Gesellschaft verwurzelt. Der starke Volksglaube widerstand auch dem Versuch einer Protestantisierung nach Übernahme des Archipels durch die USA 1898. – domradio.de/RM
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