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Online-Kindesmissbrauch in Philippinen seit Beginn der COVID-19-Pandemie um 265 Prozent gestiegen

Manila – Die Fälle von sexuellem Missbrauch und Ausbeutung von Kindern im Internet (OSAEC – Online Sexual Abuse and Exploitation of Children) sind in den Philippinen seit Beginn der Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie vor 23 Monaten um 265 Prozent auf über 220.000 neue Fälle gestiegen. – klajoo.com – Dies geht aus einem Bericht des Kinderschutzbeauftragten des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF – United Nations International Children’s Emergency Fund), Ramil Anton Villafranca, hervor, der am Dienstag auf einem von Globe Telecom gesponserten Online-Forum sprach.

Das Forum fand im Rahmen des Welttages für sicheres Internet statt. Nach der Definition von Villafranca ist OSAEC jede ausbeuterische Handlung gegen ein Kind, das mit der Online-Umgebung verbunden ist.

In 2020 verzeichnete die Organisation einen 209-prozentigen Anstieg der Cyber-Tipp-Meldungen, der mit der Zeit der COVID-19-Pandemie im Lande zusammenfiel. Das bedeutet, dass in 2020 mehr als 1,2 Millionen Cyber-Tipps eingegangen sind, verglichen mit den 418.422 Tipps, die 2019 eingegangen sind.

„Ein Cyber-Tipp ist eine online generierte Meldung, bei der der Verdacht besteht, dass es sich um eine Form von Gewalt, Missbrauch oder Ausbeutung von Kindern handelt. Selbst wenn der tatsächliche sexuelle oder ausbeuterische Missbrauch offline stattfand, kann die Kommunikation über die verschiedenen Social-Media-Plattformen bereits als eine Form von OSAEC betrachtet werden“, sagte Villagranca.

Weiter sagte er, dass die Verbreitung von OSAEC im Land durch soziale Normen verursacht wurde, die Kinder als Eigentum ihrer Eltern behandeln. Eltern neigen auch dazu, zu glauben, dass ihren Kindern kein Schaden zugefügt wird, da es im Bereich der sozialen Medien keinen physischen Kontakt gibt. Aufgrund dieser Normen sind die Philippinen laut Villafranca die weltweit größte bekannte Quelle für die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Internet.

Maria Yolanda Crisanto, Chief Sustainability Officer von Globe Telecom, sagte, ihr Unternehmen habe 2,7 Millionen Dollar für Inhaltsfiltersysteme ausgegeben, die Kinderpornografie und Piraterie blockieren würden. Crisanto fügte hinzu, dass man sich mit dem Bildungsministerium (DepEd – Department of Education) zusammengetan habe, um Lernmaterialien gegen OSAEC zu entwickeln.

Der Anwalt Tim Abejo, Vorsitzender der Verbraucherschutzorganisation CitizenWatch Philippines, sagte, die Regierung solle einen integrierten Rahmen mit Internetanbietern und Strafverfolgungsbehörden schaffen, um OSAEC zu bekämpfen. Abejo sagte, die Energie und die Ressourcen der Regierung sollten sich auf die Identifizierung der Täter konzentrieren, anstatt weitere Strafen zu verhängen.

Der Anwalt sagte weiter, dass das Anti-Abhörgesetz und das Datenschutzgesetz die Verfolgung von Verdächtigen behindere, da einige Beweisstücke vor Gericht nicht zulässig seien. Laut Abejo hat die Pandemie dieses Problem, aufgrund der plötzlichen Verlagerung auf digitale Kommunikationsplattformen noch verschärft.

„Der unverantwortliche Umgang mit der Technologie und die unzureichenden Computerkenntnisse, sowohl der Kinder als auch der Eltern, haben das Risiko für OSAEC erhöht“, so Abejo. – SunStar/KFR

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