Oslo, Norwegen – Die philippinische Rappler Journalistin Maria Ressa und ihr russischer Kollegen Dmitri Muratow, haben am Freitag im Rathaus von Oslo, Norwegen, den Friedensnobelpreises entgegengenommen. – klajoo.com – Ressa griff dabei die amerikanischen Social Media Giganten scharf an und beschuldigte sie, eine Flut von “Giftschlamm” in den sozialen Medien zu verursachen.
Ressa ist Mitbegründerin der Nachrichten Website Rappler, sie griff auch die Technologiebranche an, die zugelassen hat, dass ein Virus der Lügen jeden von uns infiziert, uns gegeneinander aufhetzt, unsere Ängste, unsere Wut und unseren Hass zum Vorschein bringt und die Bühne für den Aufstieg von Autoritären und Diktatoren auf der ganzen Welt bereitet.
“Unser größtes Bedürfnis ist es heute, diesen Hass und die Gewalt umzuwandeln, den giftigen Schlamm, der durch unser Informations-Ökosystem fließt und der von amerikanischen Internetfirmen bevorzugt wird, die mehr Geld verdienen, indem sie diesen Hass verbreiten und das Schlimmste in uns auslösen”, sagte Ressa und fügte hinzu: “Was in den sozialen Medien passiert, bleibt nicht in den sozialen Medien. Online-Gewalt ist Gewalt in der realen Welt.”
Weiter sagte sie, Fakten und Wahrheit seien das Herzstück der Lösung der größten Herausforderungen, denen die Gesellschaft heute gegenübersteht. “Ohne Fakten kann man keine Wahrheit haben. Ohne Wahrheit gibt es kein Vertrauen. Ohne Vertrauen haben wir keine gemeinsame Realität, keine Demokratie, und es wird unmöglich, mit den existenziellen Problemen unserer Welt umzugehen: Klima, Coronavirus, der Kampf um die Wahrheit”, so Ressa bei der Verleihung.
Ressa, die sich auf ihrer Website sehr kritisch über den philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte äußert, ist in ihrem Land Gegenstand von sieben Gerichtsverfahren, die sie ihrer Meinung nach für 100 Jahre ins Gefängnis bringen könnten.
Nachdem sie im vergangenen Jahr wegen Verleumdung verurteilt worden war, ist sie derzeit auf Bewährung freigestellt und musste bei vier Gerichten um die Erlaubnis bitten, nach Oslo zu reisen und ihren Nobelpreis persönlich abzuholen. – Agence France-Presse/KR
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