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Manila: AUKUS-Sicherheitspakt beseitigt Machtungleichgewicht in Südostasien

Manila – Die Webseite de.rt.com brachte am Mittwoch (Manila Zeit) den Artikel: „Manila: AUKUS-Sicherheitspakt beseitigt Machtungleichgewicht in Südostasien“. – klajoo.com – AUKUS steht für „Australia, United Kingdom, United States“, ein trilaterales Militärbündnis zwischen Australien, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten.

Die Philippinen haben den neuen Sicherheitspakt zwischen Australien, den USA und dem Vereinigten Königreich als vorteilhaft für die indopazifische Region begrüßt. Die Vereinbarung sorgte für Streit mit Frankreich und wurde von China kritisiert.

In einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung verkündete der philippinische Außenminister Teodoro Locsin, sein Land begrüße den kürzlich angekündigten Sicherheitspakt zwischen Australien, den USA und Großbritannien. Die als AUKUS betitelte Vereinbarung soll es Canberra ermöglichen, mit US-amerikanischer und britischer Hilfe atomgetriebene U-Boote zu erwerben

Locsin erklärte: „Die ASEAN-Mitgliedsstaaten verfügen einzeln und gemeinsam nicht über die militärischen Mittel, um den Frieden und die Sicherheit in Südostasien aufrechtzuerhalten.“ Er bezog sich dabei auf den regionalen Wirtschaftsblock ASEAN, dem einschließlich der Philippinen zehn Nationen angehören.

Der philippinische Chefdiplomat stellte fest: „Die Stärkung der Fähigkeit eines nahen Verbündeten, Macht zu projizieren, sollte das Gleichgewicht wiederherstellen und aufrechterhalten, anstatt es zu destabilisieren.“ Er argumentierte, dass AUKUS das „Ungleichgewicht in den Streitkräften, die den ASEAN-Mitgliedsstaaten zur Verfügung stehen“, beheben werde und fügte hinzu: „In dieser Hinsicht glauben wir, dass die erneute Stärkung der militärischen Kapazitäten Australiens durch diese trilaterale Sicherheitspartnerschaft langfristig von Vorteil wäre.“

Die Erklärung von Locsin stand in krassem Gegensatz zu der vorsichtigeren Position Indonesiens und Malaysias, die davor warnten, dass der Pakt ein nukleares Wettrüsten in der ohnehin umstrittenen indopazifischen Region fördern könnte.

AUKUS sorgte auch für einen großen diplomatischen Konflikt zwischen Frankreich und den drei englischsprachigen Verbündeten. Paris war empört darüber, dass Canberra ein gemeinsames U-Boot-Programm aufgegeben hat, und rief daraufhin seine Botschafter aus den USA und Australien zurück.

Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian bezeichnete AUKUS als einen „Dolchstoß in den Rücken“.

Australien behauptete unterdessen, Frankreich sei sich sehr wohl bewusst gewesen, dass das nun aufgegebene U-Boot-Programm angesichts des sich verändernden Umfelds im Indopazifik nicht mehr den Bedürfnissen Australiens entsprochen habe.

Der neue Pakt wird von vielen als ein Schritt gegen den wachsenden Einfluss Chinas in der Region angesehen. Peking kritisierte den Pakt als unverantwortlichen Schritt, der nur zu wachsenden Spannungen führen werde. (RT DE/RM)

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  • „Der U-Boot-Pakt liefert politisches Spaltmaterial, das es dem Staatenverbund Asean in Zukunft noch schwerer macht, zu einer einheitlichen Linie im Umgang mit der Großmacht China zu finden. Fast alle Staaten stecken in einem Dilemma. Zwar fürchten sie eine allzu große Dominanz Chinas und wünschen sich ein Gegengewicht. Andererseits wollen sie auch keinen Kalten Krieg in der Region, der eine friedliche Entwicklung stört.“ (Süddeutsche)
    „Die Vereinbarung richtet sich zwar nicht offiziell gegen China. De facto ist aber klar, dass mit dem Pakt der Aufrüstungspolitik der kommunistischen Staatsführung begegnet werden soll. Chinas Staats- und Parteiführung beansprucht im Asien-Pazifik-Raum zahlreiche Meeresgebiete, die von der Staatengemeinschaft als internationale Gewässer betrachtet werden.“ (Tagesschau)
    „Für andere EU-Länder scheint die Region weit weg. Ein Irrtum, findet Paris. Hingewiesen wird nicht nur auf die Expansionslust Chinas, sondern auch auf die Bedeutung von Handelsrouten. Enorme Entwicklungen spielten sich dort gerade ab, so die Analyse der Diplomaten im Pariser Quai d’Orsay. Entwicklungen, denen Europa derzeit nur zuschaut.“ (Welt)