Manila – Der Menschenrechtsanwalt Jose Manuel “Chel” Diokno sagte am Dienstag, dass das Kriegsrechtsregime des verstorbenen Diktators Präsident Ferdinand Marcos goldene Jahre für die Familie, aber nicht für die Filipinos bedeutete. – klajoo.com – Diokno, dessen Vater, der ehemalige oppositionelle Senator Jose Diokno, von Marcos ins Gefängnis gesteckt wurde, gab diese Erklärung anlässlich des 49. Jahrestag der Unterzeichnung der Proklamation Nr. 1081 durch Ferdinand Marcos, mit der die Philippinen unter Kriegsrecht gestellt wurden.
Zwei Tage nach der Unterzeichnung, verkündete Marcos dann am 23. September 1972 um 19.15 Uhr im Fernsehen, dass er über die gesamten Philippinen das Kriegsrecht verhängt habe.
“Diese Jahre waren goldene Jahre für sie (Marcos), nicht für das Land. Sie hatten die absolute und ultimative Macht über alles, und das erlaubte ihnen, so viele Ressourcen zu ihrem Nutzen anzuhäufen, nicht zum Nutzen des philippinischen Volkes”, sagte Diokno in einem ANC-Interview.
“Kürzlich hat eine Gruppe junger Wirtschaftswissenschaftler eine Studie erstellt, die zeigt, dass wir zwei Jahrzehnte der Entwicklung verloren haben und zum kranken Mann Asiens wurden, weil die Marcos die Wirtschaft verwaltet haben. Unsere Staatsverschuldung hat einen hohen Betrag erreicht und es sind nicht sie, die dafür bezahlen. Wir sind es”, fügte Diokno hinzu. Das Asia Pacific Research Network (APRN), ein Zusammenschluss nichtstaatlicher Forschungsgruppen, stellte sich hinter Diokno.
Die Gruppe verwies darauf, dass die internationale Menschenrechtsorganisation Amnesty International in den 21 Jahren des Marcos-Regimes schätzungsweise 70.000 inhaftierte Personen, 34.000 Folteropfer und 3.240 von staatlichen Kräften ermordete Filipinos dokumentiert hat.
“Die Marcos haben sich nie entschuldigt und wurden für ihre Verbrechen an den Filipinos nicht zur Rechenschaft gezogen. Stattdessen haben sie die Öffentlichkeit kaltschnäuzig aufgefordert, das Kriegsrecht hinter sich zu lassen, und sind sogar so weit gegangen, eine Petition einzureichen, dass Fakten über die Diktatur aus den Geschichtsbüchern entfernt werden”, so APRN in einer Erklärung.
Ebenso beklagte APRN, dass Präsident Rodrigo Duterte solche Bestrebungen der Marcos-Familie unterstützt habe, indem er am November 2016 die Beisetzung von Marcos im Libingan ng mga Bayani (LNMB – Heldenfriedhof in Taguig City) erlaubte und einen Feiertag zum Gedenken an Marcos gesetzlich verankerte.
“Die Philippinen unter Marcos sind in der Tat alles andere als golden. Wir müssen uns daran erinnern, dass selbst die Suche nach der Wahrheit und der Journalismus unter dem verstorbenen Diktator zu gefährlichen Tätigkeiten geworden sind. Es war Marcos, der die Übernahme der Medien durch das Militär und die Massenverhaftungen von Journalisten, Redakteuren und Medienmitarbeitern genehmigte”, sagte APRN weiter.
Im Jahr 2012 unterzeichnete der damalige Präsident Benigno “Noynoy” Aquino III den Human Rights Victims Reparation and Recognition Act (Gesetz zur Entschädigung und Anerkennung von Menschenrechtsopfern), eine Maßnahme, mit der die philippinische Regierung beauftragt wurde, die Opfer von Menschenrechtsverletzungen während der Jahre des Kriegsrechts zu entschädigen – Verletzungen, die summarische Hinrichtungen, erzwungenes Verschwinden lassen und Folter einschließen – und zwar mithilfe der 10 Milliarden PHP, die die philippinische Regierung damals von einer Schweizer Bank zurückerhalten hatte.
Zuvor hatte das US-Bundesgericht in Hawaii entschieden, 10.000 Opfern von Menschenrechtsverletzungen während des Marcos-Regimes sowie ihren Familien 1995 eine Entschädigung in Höhe von 1,96 Milliarden US-Dollar zu gewähren. (GMA News/KR)
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