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WMO: 75 Prozent der wetterbedingten Todesfälle in der SW-Pazifik-Region passieren in den Philippinen

Genf, Schweiz – Eine Studie der Weltorganisation für Meteorologie (WMO – World Meteorological Organization) hat ergeben, das 75 Prozent aller Todesfälle, die in den letzten 50 Jahren in der südwestpazifischen Region durch Wetter-, Klima- und Wassergefahren verursacht wurden, in den Philippinen passierten. – klajoo.com – In ihrem “Atlas of Mortality and Economic Losses from Weather, Climate and Water Extremes” (Atlas der Sterblichkeit und der wirtschaftlichen Verluste durch Wetter-, Klima- und Wasserextreme) erklärt die Sonderorganisation der Vereinten Nationen, dass die meisten der tödlichsten Ereignisse in der Region zwischen 1970 und 2019 tropische Wirbelstürme waren, die das Land verwüsteten, wobei der Supertaifun “Yolanda” (internationaler Name Haiyan) im Jahr 2013 die Liste anführte.

Gemäß der WMO gab es in den vergangenen 50 Jahren weltweit mehr als 11.000 Katastrophen, die auf wetter-, klima- und wasserbedingte Gefahren zurückzuführen sind. Diese Katastrophen, die als schwerwiegende Beeinträchtigung des Funktionierens eines Gemeinwesens aufgrund gefährlicher Ereignisse definiert werden, haben zu mehr als 2 Millionen Todesfällen und 3,6 Billionen US-Dollar an wirtschaftlichen Verlusten geführt. Dies bedeutet laut der WMO, dass in den letzten fünf Jahrzehnten im Durchschnitt jeden Tag eine Katastrophe auftrat, die 115 Menschenleben forderte und täglich 202 Millionen USD an Verlusten verursachte.

Der WMO Studie zufolge wurde die SW-Pazifik-Region zwischen 1970 und 2019 von insgesamt 1.407 Katastrophen heimgesucht, die mehr als 65.000 Todesopfer und wirtschaftliche Verluste in Höhe von 163 Milliarden USD zur Folge hatten. Von der Gesamtzahl der Todesopfer entfielen 48.950 auf die Philippinen, wo sie hauptsächlich durch Stürme verursacht wurden.

Aufgrund seiner Lage am Pazifischen Ozean ist der Inselstaat am stärksten von extremen Wetterbedingungen und dem Klimawandel betroffen. Jedes Jahr wird er von durchschnittlich 20 Wirbelstürmen heimgesucht.

Der WMO zufolge war Yolanda, der Taifun, der im November 2013 über den Eastern Visayas wütete, der tödlichste in den letzten fünf Jahrzehnten. Nach Angaben der Regierung kamen mehr als 7.300 Menschen dabei ums Leben, doch Überlebende hielten dies für eine konservative Schätzung.

Zu den tödlichsten Katastrophen des Landes zählten auch der Tropensturm “Uring” (internationaler Name Thelma), der im November 1991 auf der Insel Leyte und in Negros Occidental wütete und fast 6.000 Menschen tötete, der Taifun “Pablo” (internationaler Name Bopha), der im Dezember 2012 in Mindanao 1.901 Menschenleben forderte, und das tropische Tiefdruckgebiet “Winnie”, dessen sintflutartige Regenfälle Sturzfluten und Erdrutsche in Luzon verursachten und rund 1.600 Menschenleben forderte.

Weltweit hat sich die Zahl der wetter- und klimabedingten Katastrophen in den letzten 50 Jahren verfünffacht, so die WMO. “Die Zahl der Wetter-, Klima- und Wasserextreme nimmt zu und wird als Folge des Klimawandels in vielen Teilen der Welt häufiger und schwerwiegender werden”, sagte der WMO-Generalsekretär Petteri Taalas in der Studie “Der erhöhte Wasserdampf in der Atmosphäre hat extreme Regenfälle und Überschwemmungen verschlimmert, während die Erwärmung der Ozeane aufgrund des Klimawandels das Ausmaß und die Häufigkeit der stärksten tropischen Stürme beeinflusst hat”, fügte Taalas hinzu.

Trotz der düsteren Zahlen, so die WMO, haben verbesserte Frühwarnsysteme und Katastrophenmanagement dazu geführt, dass sich die Sterblichkeit zwischen 1970 und 2010 fast verdreifacht hat. In den 2010er Jahren wurden weniger als 20.000 Todesfälle verzeichnet, was einen starken Rückgang gegenüber 50.000 in den 1970er Jahren bedeutet. “Hinter den nüchternen Statistiken verbirgt sich eine Botschaft der Hoffnung”, sagte Taalas und die ist: “Ganz einfach, wir sind besser als je zuvor in der Lage, Leben zu retten.”

Die Philippinen erhielten 2019 insgesamt 10 Millionen USD aus dem Grünen Klimafonds (GCF – Green Climate Fund), um ein eigenes Vorhersage- und Frühwarnsystem für Katastrophen zu entwickeln, mit Zielstandorten in Tuguegarao City in Cagayan, Legazpi City in Albay, Palo in Leyte und New Bataan im Compostela Valley. Es war der erste Zuschuss, den das Land vom GCF erhielt, dem weltweit größten Klimafinanzierungsmechanismus, der Anpassungs- und Klimaschutzprogramme von Entwicklungsländern unterstützt.

Das Projekt wird von der Philippine Atmospheric, Geophysical and Astronomical Services Administration (PAGASA) geleitet. (Inquirer News/KR)

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