Manila – Die Daten der Philippine Drug Enforcement Agency (PDEA) RealNumbersPH zeigen, dass die Zahl der Menschen, die seit dem Amtsantritt von Präsident Rodrigo Duterte bei legalen Drogenbekämpfungsmaßnahmen ums Leben gekommen sind, 6.165 erreicht hat. – klajoo.com – Die Real Numbers der PDEA, ein regelmäßiges Update der Drogenkampfstatistiken, enthüllten auch, dass Anti-Drogen Gruppen vom 1. Juli 2016 bis zum 30. Juni 2021 insgesamt 207.007 Drogeneinsätze durchführten, bei denen 298.348 Verdächtige verhaftet wurden.
Die neuesten Zahlen zeigen einen Anstieg von 154 Todesopfern im Vergleich zu den Zahlen vom Dezember 2020, die nur 6.011 betrugen. Das bedeutet, dass vom 1. Januar bis zum 30. Juni dieses Jahres, beinahe jeden Tag ein Drogenverdächtiger getötet wurde. Während eine Studie der University of the Philippines (UP) vom 23. Juli besagt, dass bei dem Drogenkampf jeden Tag schätzungsweise zwei Menschen getötet wurden.
Während Präsident Duterte für seine Kampagne gegen illegale Drogen gelobt wird, wird seine Regierung wegen der blutigen Durchführung des Drogenkampfs auch häufig kritisiert. Duterte sieht sich derzeit mit einer möglichen Untersuchung durch den Internationalen Strafgerichtshof (ICC – International Criminal Court) konfrontiert, nachdem Angehörige von Opfern des Drogenkamps und Menschenrechtsaktivisten eine Klage gegen ihn wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingereicht haben.
Die ehemalige ICC Anklägerin Fatou Bensouda hat vor ihrem Rücktritt am 14. Juni formell die richterliche Genehmigung beantragt, eine umfassende Untersuchung gegen Duterte und seinen Drogenkampf einzuleiten, nachdem sie angeblich ausreichende Gründe für die Annahme gefunden hatte, dass ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, nämlich Mord, begangen wurde. Laut Bensoud gab es Grund zu der Annahme, dass staatliche Akteure Tausende von Zivilisten im Rahmen des Drogenkampfs getötet haben und dass die Morde im Stil der Selbstjustiz von Polizisten selbst oder anderen von den Behörden angeheuerten Privatpersonen verübt wurden, was zu einer Zahl von 12.000 bis 30.000 Drogenverdächtigen führte. Dies stützte sich auf die Behauptung, dass außergerichtliche Tötungen in den Philippinen an der Tagesordnung sind.
Duterte betonte jedoch, dass die Regierung nicht hinter diesen außergerichtlichen Hinrichtungen stehe, da eine von ihm angeordnete Untersuchung gezeigt hat, dass kriegsführende Banden hinter den Hinrichtungen im Schnellverfahren steckten. (KR)
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