Berlin, Deutschland – Inquirer News brachte den Artikel: “Deutschland sieht sich nach Überschwemmungen mit Forderungen nach Katastrophenwarnungen per Handy konfrontiert” von Reuters. – klajoo.com – Deutsche Behörden sahen sich am Dienstag mit dem Druck konfrontiert, langjährige Bedenken bezüglich des Datenschutzes beiseite zu schieben und nach den verheerenden Überschwemmungen der vergangenen Woche Handy-Warnungen direkt an Menschen in potenziellen Katastrophengebieten zu senden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, darunter Japan, Israel und Neuseeland, gibt es in Deutschland keine Möglichkeit, massenhaft Textnachrichten über extreme Wetterereignisse an die Bürger zu verschicken. Das liegt zum Teil an der Erfahrung der repressiven Überwachung im ehemals kommunistischen Osten des Landes und unter Hitlers Nazi Regime.
Einige Minister und hochrangige Beamte haben bereits eine Änderung gefordert, da Angela Merkels Regierung sich gegen Vorwürfe wehrt, dass ihre Vorbereitungssysteme trotz der Unwetterwarnungen von Meteorologen erbärmlich mangelhaft waren. “Diese Flutkatastrophe muss ein Weckruf für alle sein, dass wir nicht nur über Datenschutz diskutieren sollten, sondern auch über den wirklichen Schutz der Bürger vor Katastrophen”, sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer der Bild-Zeitung. “Ich bin dafür, die Bürger per Knopfdruck über die Mobilfunkanbieter zu informieren. Das ist aber immer am teilweise fehlenden politischen Willen gescheitert”, sagte er und fügte hinzu: “Die Information der Bürger müsse Priorität haben.”
Die Überschwemmungen, die mehr als 160 Menschen getötet und unermessliche Zerstörungen angerichtet haben, haben die politische Agenda rund 10 Wochen vor einer nationalen Wahl im September dominiert und unangenehme Fragen darüber aufgeworfen, wie Europas reichste Wirtschaft auf dem falschen Fuß erwischt werden könnte.
In Deutschlands dezentralem System ist die Verantwortung für den Katastrophenschutz zwischen der Bundesregierung und den regionalen und lokalen Behörden aufgeteilt, aber die Behörden haben Andeutungen zurückgewiesen, sie hätten zu wenig für die Vorbereitung getan. Mehrere Experten sagten, das beispiellose Ausmaß der Überschwemmungen bedeute, dass die bestehenden Schutzmaßnahmen unweigerlich überfordert sein würden. Aber Kritiker wiesen auf Fehler bei den Warnsirenen hin, die nicht mehr benutzt werden durften, auf verzögerte Evakuierungen sowie auf lückenhafte Handy-Warnsysteme, deren Wirksamkeit durch den Ausfall der Netzwerke eingeschränkt war.
Kritiker argumentieren, dass sich wenig geändert hat, seit die BBK-Katastrophenschutzbehörde im September einen Notfallwarntag abhielt, um die Alarmierungsinfrastruktur des Landes zu testen, was alles andere als reibungslos verlief. Das System war überlastet, sodass viele Menschen keine Push-Warnungen erhalten konnten. (Inquirer News/Reuters/KR)
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